Was bedeuten SPF und PA auf Sonnencreme-Etiketten wirklich?

Warum sind SPF- und PA-Angaben auf Sonnencremes so wichtig?

Die Kennzeichnungen SPF und PA geben an, wie gut ein Sonnenschutzmittel die Haut vor verschiedenen Arten von UV-Strahlung schützt. Diese Angaben sind nicht nur kosmetisches Beiwerk, sondern entscheidende Informationen zur Auswahl des richtigen Produkts – insbesondere bei längerer Sonnenexposition oder empfindlicher Haut. Wer seine Haut vor Sonnenbrand, Hautalterung und langfristigen Schäden bewahren möchte, sollte die Bedeutung dieser Werte genau kennen.

SPF – Schutzfaktor gegen UVB-Strahlung

SPF steht für „Sun Protection Factor“ und beschreibt den Schutz vor UVB-Strahlen, die Sonnenbrand verursachen. Ein SPF von 30 bedeutet theoretisch, dass man 30-mal länger der Sonne ausgesetzt sein kann, bevor ein Sonnenbrand auftritt. Wer ohne Schutz nach 10 Minuten erste Rötungen bemerkt, wäre mit SPF 30 etwa 300 Minuten geschützt – unter Laborbedingungen.

Vergleich der SPF-Werte und UVB-Abschirmung

SPF-WertUVB-Abdeckung
SPF 15ca. 93%
SPF 30ca. 97%
SPF 50ca. 98%

Je höher der SPF, desto besser die UVB-Abdeckung – aber oberhalb von SPF 30 steigt der Schutz nur minimal, während potenzielle Hautreizungen zunehmen.

PA – Schutzklassifikation gegen UVA-Strahlung

PA steht für „Protection Grade of UVA“ und bewertet den Schutz vor UVA-Strahlen, die tiefer in die Haut eindringen und vor allem für Hautalterung und Pigmentflecken verantwortlich sind. Die Skala nutzt Pluszeichen: Je mehr Pluszeichen, desto stärker der Schutz.

PA-Stufen und empfohlene Verwendung

  • PA+: Geringer UVA-Schutz – für kurze Aufenthalte im Freien
  • PA++: Mittlerer Schutz – für tägliche Nutzung mit begrenzter Exposition
  • PA+++: Hoher Schutz – für längere Outdoor-Aktivitäten
  • PA++++: Sehr hoher Schutz – ideal bei intensiver Sonnenstrahlung

Bei starker Sonneneinstrahlung, wie beim Wandern oder am Strand, ist PA+++ oder PA++++ empfehlenswert.

Wie wählt man den richtigen SPF- und PA-Wert aus?

Für den Alltag reicht SPF 15–30 und PA++ aus. Wer sportlich aktiv ist oder sich lange draußen aufhält, sollte auf SPF 50+ und PA++++ setzen. Auch Hauttyp und individuelle Empfindlichkeiten spielen bei der Auswahl eine wichtige Rolle.

Empfehlungen nach Aktivitätsart

AktivitätSPF-EmpfehlungPA-Empfehlung
Arbeiten im InnenbereichSPF 15–20PA++
Tägliches Pendeln oder SpazierenSPF 30PA+++
Sport, Wandern, StrandSPF 50+PA++++

Ist höherer SPF immer besser?

Nein. Höhere Werte bedeuten oft auch mehr chemische Inhaltsstoffe, die potenziell Hautirritationen verursachen können. Für empfindliche Haut ist ein niedrigerer SPF mit häufigerem Nachcremen oft sicherer.

Wie häufig muss Sonnenschutz erneuert werden?

Alle 2–3 Stunden sollte die Sonnencreme erneut aufgetragen werden, besonders bei Schwitzen oder Wasserkontakt. Die Schutzwirkung lässt durch mechanische Einwirkung (Reibung, Kleidung) schnell nach.

Typische Anwendungsfehler bei Sonnenschutz

  • Zu wenig Produkt oder ungleichmäßige Verteilung
  • Auftragen erst kurz vor dem Sonnenkontakt (optimal: 20–30 Minuten vorher)
  • Keine Wiederholung des Auftragens
  • Verzicht auf Schutz in Innenräumen (UVA durchdringt Fenster)

Diese Fehler verringern die Effektivität deutlich und erhöhen das Risiko für Hautschäden.

Worauf sollte man zusätzlich achten?

Abgesehen von SPF und PA gibt es weitere entscheidende Eigenschaften:

  • Mineralische (physikalische) oder chemische Filter – besser für empfindliche Haut
  • Wasserfestigkeit – wichtig bei Sport und Schwimmen
  • Nicht komedogen – geeignet für unreine Haut
  • Duftstofffrei und hypoallergen – für Allergiker empfohlen

Diese Angaben geben Aufschluss über die Verträglichkeit und Alltagstauglichkeit des Produkts.

Empfohlene Kombinationen nach Hauttyp

Je nach Hauttyp sollte die Wahl des Sonnenschutzes angepasst werden:

  • Fettige oder unreine Haut: SPF 30–50, PA+++, ölfreie Gel-Formel, nicht komedogen
  • Trockene Haut: SPF 30, PA++, pflegende Creme-Textur mit Feuchtigkeit
  • Empfindliche Haut: SPF 20–30, PA++, mineralisch, frei von Duftstoffen
  • Normale Haut: SPF 30–50, PA+++, freie Wahl bei Formulierungen

Fazit: SPF und PA richtig einsetzen für langanhaltenden Schutz

Ein wirksamer Sonnenschutz hängt nicht nur vom SPF- oder PA-Wert ab, sondern auch vom Auftragsverhalten, der Hautpflege-Routine und der individuellen Verträglichkeit. Wer richtig auswählt und regelmäßig nachcremt, schützt seine Haut effektiv und nachhaltig.

Zusammenfassung – die wichtigsten Punkte im Überblick

  • SPF schützt vor UVB, PA vor UVA
  • Für den Alltag genügen SPF 30 und PA+++
  • Nachcremen alle 2–3 Stunden ist entscheidend
  • Wahl des Produkts an Hauttyp und Aktivität anpassen
  • Höhere Werte bedeuten nicht automatisch besseren Schutz

Mit dem richtigen Wissen kann jeder seinen Sonnenschutz optimieren und so langfristig Hautschäden vermeiden – ganz ohne Aufwand, aber mit großer Wirkung.

※ Dieser Artikel dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken und ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Hauterkrankungen bitte Fachärztin oder Facharzt aufsuchen.