Warum geht die Reifendruckkontrollleuchte nicht aus? Ursachen, Lösungen und Tipps

Reifendruck angepasst – aber die Warnleuchte bleibt?

Wenn die Reifendruckkontrollleuchte (TPMS) auch nach dem Befüllen der Reifen weiterhin leuchtet, liegt das nicht immer an einem tatsächlichen Problem mit dem Druck. In vielen Fällen sind es technische oder anwendungsbezogene Ursachen wie fehlende Rückstellung, defekte Sensoren oder Temperaturschwankungen. Wer den Grund nicht kennt, tappt oft im Dunkeln – dabei kann eine rechtzeitige Analyse schwerwiegende Folgeschäden vermeiden.

Häufige Gründe, warum die Reifendruckleuchte nicht erlischt

  • Der Druck ist noch leicht unter dem Sollwert
  • Manuelle TPMS-Rückstellung wurde vergessen
  • Sensor ist defekt oder Batterie leer
  • Notrad oder Zubehörfelge ohne TPMS
  • Temperaturbedingter Druckabfall im Winter

Die Ursachen können sich gegenseitig beeinflussen. Besonders in der kalten Jahreszeit führt ein natürlicher Druckabfall durch sinkende Temperaturen dazu, dass die Warnleuchte auch ohne tatsächlichen Schaden aufleuchtet.

Fallbeispiel: Werkstattbesuch ohne Erfolg

Ein Autobesitzer in München ließ an der Tankstelle alle vier Reifen auf den empfohlenen Wert von 2,5 bar aufpumpen. Trotzdem blieb die TPMS-Leuchte aktiv. Erst bei einem Werkstattbesuch wurde festgestellt, dass die manuelle Rückstellung im Bordcomputer nicht erfolgt war. Nach Aktivierung der Rücksetztaste ging die Leuchte wie gewünscht aus – ein klassischer Fall von Bedienfehler statt technischem Defekt.

So setzen Sie das TPMS-System richtig zurück

  • Fahrzeug starten und im Menü die Option „TPMS zurücksetzen“ auswählen
  • Bei gedrücktem Knopf 5–10 Sekunden warten, bis die Rückmeldung erscheint
  • Falls erforderlich, das Fahrzeug etwa 10 Minuten lang mit über 30 km/h fahren

Je nach Fahrzeugmodell unterscheidet sich die Rückstellprozedur erheblich. Die Bedienungsanleitung ist daher unerlässlich, insbesondere bei Fahrzeugen mit indirektem TPMS oder bei Importmodellen mit Sonderfunktionen.

Wie oft sollte man den Reifendruck prüfen?

Fachleute empfehlen, den Reifendruck mindestens einmal im Monat zu kontrollieren – idealerweise bei kalten Reifen. Weitere Kontrollzeitpunkte: vor Urlaubsfahrten, nach plötzlichen Wetterumschwüngen oder nach dem Überfahren von Bordsteinen oder Schlaglöchern.

Wie beeinflusst kaltes Wetter den Reifendruck?

Sinkende Temperaturen führen zu einem natürlichen Druckverlust, weil sich die Luft in den Reifen zusammenzieht. Pro 10 °C Temperaturabfall reduziert sich der Druck um etwa 0,1 bar. Daher ist es nicht ungewöhnlich, wenn im Herbst oder Winter häufiger Warnsignale auftreten, selbst ohne Leckage.

Anzeichen für defekte Reifendrucksensoren

  • Warnleuchte blinkt statt dauerhaft zu leuchten
  • Leuchte erscheint trotz korrekt befüllter Reifen
  • Problem tritt nach Reifen- oder Felgenwechsel auf

Ein typischer TPMS-Sensor hat eine Lebensdauer von ca. 5 bis 7 Jahren. Danach ist meist die fest verbaute Batterie leer – ein Austausch des gesamten Sensors ist dann notwendig.

Kann das Reserverad die Ursache sein?

Viele Autofahrer übersehen, dass manche Reserveräder mit eigenen Sensoren ausgestattet sind. Ist dessen Druck zu niedrig oder fehlt der Sensor ganz, bleibt die Leuchte aktiv. Besonders bei Fahrzeugen mit vollwertigem fünftem Rad sollte auch dieser überprüft werden.

Was passiert, wenn man die Warnleuchte ignoriert?

  • Höherer Kraftstoffverbrauch durch erhöhten Rollwiderstand
  • Verkürzter Bremsweg und schlechtere Kurvenlage
  • Erhöhte Gefahr von Reifenplatzern bei Langstrecken

Eine aktive TPMS-Leuchte ist mehr als ein lästiges Symbol – sie warnt vor einem sicherheitsrelevanten Zustand. Ignorieren kann kostspielig oder gefährlich werden.

Kosten und Zeitaufwand für Diagnose und Reparatur

Die Rückstellung des TPMS kostet in deutschen Werkstätten zwischen 10 und 30 Euro. Der Austausch eines defekten Sensors liegt inklusive Montage bei etwa 50 bis 90 Euro pro Stück. Der Arbeitsaufwand beträgt zwischen 15 und 60 Minuten, abhängig von Fahrzeugtyp und Zugang zum Sensor.

FAQ – Häufige Fragen rund um das TPMS

FrageKurzantwort
Warum bleibt die Warnleuchte trotz richtigem Druck an?Meist ist eine manuelle Rückstellung nötig
Spielt kaltes Wetter eine Rolle?Ja, es führt zu natürlichem Druckverlust
Darf ich mit leuchtender TPMS-Leuchte fahren?Nur kurzfristig – umgehend prüfen lassen
Wie lange halten Reifendrucksensoren?In der Regel 5 bis 7 Jahre

Praxistipps zur Vermeidung künftiger Probleme

  • Druck nur bei kalten Reifen messen
  • Regelmäßig prüfen – besonders bei Wetterwechsel
  • TPMS nach jedem Reifenservice zurücksetzen
  • Auch Reserverad in die Kontrolle einbeziehen

Mit diesen einfachen Maßnahmen lässt sich die Lebensdauer Ihrer Reifen verlängern, Kraftstoff sparen und die Fahrsicherheit erhöhen. Das TPMS-System ist dabei ein wertvoller Helfer – vorausgesetzt, man nutzt es richtig.

Haftungsausschluss

Dieser Artikel basiert auf allgemeinen Informationen und ersetzt keine individuelle Beratung. Für eine genaue Diagnose oder Reparatur wenden Sie sich bitte an eine qualifizierte Fachwerkstatt.