Verschwommene Sicht am Bildschirm? Diese einfachen Augenübungen helfen sofort

Wann bemerken Sie Ihre verschwommene Sicht am meisten?

Ob im Büro, beim Studium oder beim langen Autofahren – viele Deutsche verbringen täglich über acht Stunden vor digitalen Bildschirmen. Dabei kommt es häufig zu Symptomen wie verschwommener Sicht, Augenbrennen oder Konzentrationsschwierigkeiten. Oft wird das als „normale Müdigkeit“ abgetan. Doch in Wirklichkeit handelt es sich meist um eine Kombination aus Muskelverspannung, trockenen Augen und gestörtem Blutfluss. Die gute Nachricht: Schon wenige Minuten gezielter Augenübungen können helfen, die Sicht deutlich zu verbessern – ganz ohne Hilfsmittel.

Ist es nur Müdigkeit oder steckt mehr hinter der verschwommenen Sicht?

Die Ursachen für unscharfes Sehen sind vielfältig. Zu den häufigsten Auslösern zählen:

  • Langes Fixieren auf kurze Distanzen – etwa beim Lesen oder Arbeiten am Laptop.
  • Reduzierter Lidschlag – was zur Austrocknung der Augenoberfläche führt.
  • Verspannung der Augenmuskulatur – vor allem der äußeren Augenmuskeln.
  • Allgemeine Erschöpfung oder Schlafmangel – beeinträchtigt die Fokussierungsfähigkeit.
  • Ungünstige Lichtverhältnisse – etwa grelle Deckenleuchten oder fehlendes Tageslicht.

Einzelne Symptome sind oft harmlos, doch bei regelmäßiger oder anhaltender Belastung sollte man aktiv gegensteuern.

Diese drei Grundprinzipien helfen bei müden Augen

Damit die Augen sich regenerieren können, ist eine gezielte Entspannung der Muskulatur notwendig. Die drei wichtigsten Prinzipien lauten:

  • Regelmäßiger Wechsel zwischen Nah- und Fernsicht
  • Sanfte Bewegungen der Augen in alle Richtungen
  • Häufiges und bewusstes Blinzeln zur Befeuchtung der Hornhaut

In Kombination mit gezielten Übungen können diese einfachen Gewohnheiten dazu beitragen, tägliche Sehstörungen zu reduzieren.

Die „Acht“-Bewegung – eine Minute für entspannte Augen

Eine der effektivsten Übungen ist die Bewegung der Augen in Form einer liegenden Acht (∞).

  • Setzen Sie sich aufrecht hin und richten Sie den Blick nach vorn
  • Führen Sie die Augen langsam in Form einer liegenden Acht
  • 10 Sekunden im Uhrzeigersinn, danach 10 Sekunden gegen den Uhrzeigersinn
  • Die Bewegung sollte ruhig und ohne Anstrengung erfolgen

Diese Übung lockert die Muskeln und verbessert die Durchblutung rund um die Augen.

Die 20-20-20-Regel – der Klassiker bei Bildschirmarbeit

Von Augenärzten in Deutschland und weltweit empfohlen, lautet die Regel:

  • Alle 20 Minuten eine kurze Pause einlegen
  • 20 Sekunden lang auf ein Objekt in 6 Metern Entfernung blicken
  • So entspannen sich die Muskeln und die Augen erhalten einen Reizwechsel

Gerade bei Homeoffice oder Gaming sorgt diese einfache Technik für merkliche Entlastung.

Warme Handflächen – schnelle Erholung durch Wärme

Diese altbewährte Methode aus der Naturheilkunde hat auch in Deutschland viele Anhänger:

  • Reiben Sie beide Handflächen aneinander, bis sie warm werden
  • Schließen Sie die Augen und legen Sie die Handflächen vorsichtig darüber
  • Spüren Sie 10 Sekunden lang die Wärme – ohne Druck
  • Mehrmals wiederholen für maximale Entspannung

Diese Übung ist jederzeit durchführbar, auch unterwegs oder im Büro.

Blinzeltraining gegen trockene Augen

Wussten Sie, dass man beim konzentrierten Arbeiten bis zu 70 % weniger blinzelt? Das hat Folgen.

  • 1 Minute lang 15–20 Mal bewusst blinzeln
  • Ohne zu kneifen – natürlich und rhythmisch
  • Erinnern Sie sich regelmäßig daran, besonders bei Bildschirmarbeit

Durch häufigeres Blinzeln wird der Tränenfilm stabilisiert und die Hornhaut geschützt – besonders relevant bei Klimaanlagen oder Kontaktlinsen.

Augenmassage: Druckpunkte für bessere Durchblutung

Mit leichten Massagen der Augenpartie kann man Verspannungen lösen und die Mikrozirkulation anregen.

  • Mit Zeige- oder Mittelfinger sanft auf die Augenbrauenunterkante und Schläfen drücken
  • 5 Sekunden pro Punkt, mit kleinen Kreisbewegungen
  • Kein starker Druck – nur leichtes Berühren

Bitte nur mit sauberen Händen und ohne Kosmetikreste oder Lotionen.

Wechsel-Fokus-Training – die Fähigkeit zur Anpassung stärken

Wenn der Wechsel zwischen Nähe und Ferne schwerfällt, hilft folgende Übung:

  • Strecken Sie einen Finger etwa 15 cm vor Ihre Augen
  • Fixieren Sie ihn für 5 Sekunden
  • Dann auf ein weit entferntes Objekt blicken
  • Für 1–2 Minuten abwechselnd wiederholen

Diese Technik ist ideal für Menschen ab 40, die erste Anzeichen von Alterssichtigkeit spüren.

Abendroutine für klare Sicht am Morgen

Mit nur drei Minuten Stretching vor dem Schlafengehen können Sie Ihre Augen entlasten.

  • Augen schließen und in jede Richtung (oben, unten, rechts, links) langsam bewegen
  • Jede Bewegung dreimal ausführen
  • Fördert die Muskelentspannung und unterstützt die nächtliche Regeneration

Regelmäßig angewendet, verbessert diese Übung nicht nur die Sicht, sondern auch die Schlafqualität.

Kleine Veränderungen im Alltag – große Wirkung für die Augen

Nicht nur Übungen, auch das tägliche Umfeld sollte angepasst werden:

  • Indirekte Beleuchtung statt grellem Deckenlicht
  • Mindestens 50 cm Abstand zwischen Bildschirm und Augen
  • Ausreichend Wasser trinken, regelmäßig Gesicht und Augen waschen
  • Pro Stunde mindestens 5 Minuten Bildschirmpause einlegen

Diese einfachen Gewohnheiten unterstützen die Selbstheilungskräfte der Augen und beugen chronischen Beschwerden vor.

Wann sollten Sie ärztlichen Rat einholen?

Wenn verschwommene Sicht nur gelegentlich auftritt, reicht oft ein angepasstes Verhalten. Doch bei andauernden Beschwerden, Schmerzen oder Veränderungen der Sehkraft sollten Sie unbedingt einen Augenarzt aufsuchen. Die hier beschriebenen Übungen sind unterstützend – ersetzen aber keine medizinische Diagnose oder Therapie. Klar sehen bedeutet mehr Lebensqualität – und die ist es wert, geschützt zu werden.

Haftungsausschluss: Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und ersetzt keine ärztliche Beratung. Bei anhaltenden oder starken Beschwerden wenden Sie sich bitte an eine Fachperson.