Wasser bleibt in der Spülmaschine – ein häufiges Problem?
Wenn das Wasser in der Spülmaschine nicht abläuft, ist das ein weit verbreitetes Haushaltsproblem. Nach dem Spülvorgang öffnet man die Tür – und findet stehendes Wasser am Boden. Die erste Vermutung vieler Nutzer ist eine verstopfte Pumpe oder ein verstopfter Abfluss. Doch die Ursachen können vielfältiger sein. Eine voreilige Selbstreparatur ohne genaue Diagnose kann im schlimmsten Fall zu noch größeren Schäden führen.
Der Klassiker: Verstopfter Filter oder Ablaufschlauch
Die häufigste Ursache für Ablauffehler ist eine Verstopfung durch Essensreste, Fett oder andere Rückstände im Sieb, im Pumpengehäuse oder im Ablaufschlauch. Vor allem wenn Geschirr mit größeren Speiseresten eingeräumt wird oder die Reinigung des Filters vernachlässigt wird, können sich Rückstände ansammeln.
- Speisereste im Grobsieb oder Feinsieb
- Fettrückstände, die sich zu klebrigen Belägen entwickeln
- Waschmittelrückstände, Fasern oder kleine Fremdkörper
Der erste Schritt sollte eine Sichtprüfung des Siebs und des Spülraumbodens sein. In vielen Fällen kann bereits eine einfache Reinigung das Problem lösen.
Läuft die Pumpe nicht mehr richtig?
Keine Geräusche oder nur ein Brummen beim Abpumpen? Dann könnte die Ablaufpumpe defekt oder blockiert sein. Besonders bei älteren Geräten können sich die Flügelräder abnutzen oder durch Fremdkörper blockiert werden. Der Austausch erfordert meist fachliche Kenntnisse.
In Deutschland liegt der Durchschnittspreis für eine Reparatur zwischen 60 und 130 Euro, je nach Modell und Aufwand. Die reine Arbeitszeit beträgt meist unter einer Stunde.
Sensorfehler oder Steuerungsprobleme als unsichtbare Ursache
Moderne Geschirrspüler arbeiten mit Wassersensoren, Druckmessern und Steuerplatinen. Wenn einer dieser Sensoren fehlerhaft arbeitet, wird das Wasser möglicherweise als „abgepumpt“ registriert, obwohl es noch im Gerät steht. Solche Störungen werden oft durch Fehlercodes angezeigt.
- Fehlercode E24: Problem beim Abpumpen
- Fehlercode E15: Leckage erkannt
Ein Blick in die Bedienungsanleitung liefert oft Klarheit über die Bedeutung des Codes. Die Kontaktaufnahme mit dem Kundendienst ist bei solchen Problemen dringend zu empfehlen.
Wasser sammelt sich im Boden – und jetzt?
Wenn Wasser am Boden der Spülmaschine steht, obwohl die Pumpe scheinbar funktioniert, kann das auf eine Sicherheitsabschaltung hindeuten. Viele Modelle verfügen über eine Bodenwanne mit Leckagesensor. Schon geringe Feuchtigkeit kann hier zum Stopp des Programms führen.
In solchen Fällen kann es helfen, das Gerät leicht zu kippen, um das Wasser aus der Wanne zu entfernen. Wenn das Problem erneut auftritt, sollte auf Undichtigkeiten im Bereich der Türdichtungen, Anschlussschläuche oder Gehäuse geachtet werden.
Selbstdiagnose in 5 einfachen Schritten
- Stecker ziehen und Spülmaschinenboden freilegen
- Sieb, Pumpenabdeckung und Spülraumboden gründlich reinigen
- Ablaufschlauch vom Siphon lösen und mit Wasser durchspülen
- Flügelrad der Pumpe mit einer Taschenlampe auf Blockaden prüfen
- Gerät wieder zusammenbauen und Testlauf mit Wasser starten
Diese Schritte können bei einfachen Verstopfungen schnell Abhilfe schaffen. Voraussetzung ist jedoch, dass keine elektronischen Fehler oder mechanischen Defekte vorliegen.
Wann ist der Fachmann gefragt?
Wenn die Pumpe Geräusche macht, das Gerät aber dennoch nicht abpumpt oder überhaupt nicht reagiert, ist eine professionelle Diagnose unumgänglich. Auch bei regelmäßigen Fehlermeldungen oder Wasseransammlungen im Gehäuse sollte nicht weiter experimentiert werden. Für Geräte unter zwei Jahren sollte der Garantieanspruch geprüft werden.
Wie Sie Ablauffehler durch richtige Nutzung verhindern
Mit ein paar einfachen Gewohnheiten lassen sich die meisten Probleme vermeiden:
- Essensreste vor dem Einräumen entfernen
- Filtereinheit einmal pro Woche reinigen
- Nach dem Spülgang die Tür leicht offen lassen zur Trocknung
- Monatlich mit Spezialreiniger einen Leerlauf starten
Diese Routine schützt die mechanischen Komponenten und verlängert die Lebensdauer Ihres Geschirrspülers deutlich.
Wenn nichts hilft – wie weiter?
Sollten trotz aller Maßnahmen weiterhin Probleme auftreten, liegt die Ursache womöglich in einem defekten Steuergerät oder fehlerhaften Kabelanschlüssen. Notieren Sie vor dem Anruf beim Kundendienst alle bisherigen Schritte, das spart Zeit bei der Fehleranalyse.
Kosten für eine fachliche Diagnose liegen in Deutschland meist zwischen 25 und 40 Euro, Reparaturen inklusive Teile zwischen 60 und 130 Euro.
Kurz zusammengefasst: Nicht immer ist eine Verstopfung schuld
Ein nicht ablaufender Geschirrspüler kann viele Ursachen haben – von Verstopfungen über Sensorfehler bis hin zu technischen Defekten. Wer systematisch prüft und im Zweifel den Fachmann einbezieht, spart auf Dauer Geld, Nerven und Zeit.
Jahreszeitliche Besonderheiten und praktische Tipps
Im Winter kann der Ablaufschlauch einfrieren, insbesondere in unbeheizten Räumen oder bei Außenwänden. Eine gelegentliche Nutzung und ein gut isolierter Aufstellort helfen, dies zu vermeiden. Im Sommer besteht dagegen die Gefahr von Geruchsbildung durch Restfeuchtigkeit. Hier hilft es, die Tür nach dem Spülen offenzulassen.
Zusätzlich kann der Einsatz eines smarten Steckdosenzählers dabei helfen, unregelmäßigen Stromverbrauch zu erkennen – ein Indikator für technische Probleme. Auch Wartungserinnerungen per App sind sinnvoll.