Fenster undicht bei Regen? 9 Maßnahmen, um teure Schäden zu vermeiden

1. Warum tritt bei Regen Wasser durch das Fenster ein?

Ein häufiges Problem bei starkem Regen ist das Eindringen von Wasser durch undichte Fenster. Die Ursache liegt meist in gealterten oder beschädigten Dichtungen. Besonders ältere Gebäude weisen oft mangelhafte Abdichtungen zwischen Fensterrahmen und Wand auf. Auch bei Neubauten kann eine unsachgemäße Montage langfristig zu Leckagen führen. Windgetriebener Regen begünstigt das Eindringen durch kleinste Spalten. Weitere mögliche Ursachen sind verstopfte Wasserabläufe, Risse in der Fassade oder beschädigte Fensterbleche.

2. Was passiert, wenn ein undichtes Fenster ignoriert wird?

Die Folgen können gravierend sein. Anhaltende Feuchtigkeit begünstigt die Bildung von Schimmel, beschädigt das Mauerwerk, führt zu Verfärbungen an Wänden und Decken und kann Holzelemente wie Fußleisten aufquellen lassen. Bei längerer Vernachlässigung dringt Wasser bis in die Bausubstanz ein, was nicht nur den Wohnkomfort, sondern auch die Gebäudestabilität gefährden kann. Die späteren Sanierungskosten übersteigen oft die rechtzeitige Instandsetzung um ein Vielfaches.

3. Erste Schritte bei akutem Wassereintritt

Schon während des Regens kann man einige Sofortmaßnahmen ergreifen:

  • Saugfähige Tücher oder Zeitungspapier an der betroffenen Stelle auslegen
  • Einen Eimer oder eine Schale unterstellen, um Tropfwasser aufzufangen
  • Außenliegende Wasserabläufe prüfen und ggf. Laub oder Schmutz entfernen
  • Sichtbare Spalten provisorisch mit wasserdichtem Klebeband oder Folie abdecken
  • Lüfter oder Entfeuchter einsetzen, um die Luftfeuchtigkeit zu senken

Diese Maßnahmen verhindern keine Leckage, mindern jedoch die unmittelbaren Schäden.

4. Können verstopfte Fensterabläufe die Ursache sein?

Ja. Viele moderne Fenster verfügen über sogenannte Entwässerungsöffnungen, die bei Regen das Wasser nach außen ableiten. Werden diese durch Schmutz oder Algen blockiert, sammelt sich Wasser im Rahmenprofil und tritt ins Rauminnere über. Dies wird fälschlich oft als Undichtigkeit interpretiert. Regelmäßige Reinigung – insbesondere vor der Regenzeit – ist daher wichtig.

5. Wie kritisch sind Risse im Silikon oder Dichtstoff?

Risse oder Schrumpfungen im Dichtmaterial gelten als Hauptursache für Wassereintritt. Durch UV-Strahlung, Temperaturschwankungen und Materialalterung verliert das Silikon seine Elastizität. Selbst feinste Haarrisse ermöglichen das Eindringen von Feuchtigkeit. Sichtprüfungen sollten jährlich erfolgen; eine Erneuerung der Abdichtung alle 5 bis 10 Jahre wird empfohlen, insbesondere bei wetterseitigen Fenstern.

6. Welcher Dichtstoff eignet sich für die Fensterabdichtung?

Nicht jeder Dichtstoff ist für den Außenbereich geeignet. Achten Sie auf folgende Eigenschaften:

  • Wetter- und UV-Beständigkeit (z. B. RTV-Silikon)
  • Schimmelresistenz
  • Hohe Flexibilität für Spannungsaufnahme bei Bauteilbewegungen

Empfohlen sind Dichtstoffe mit DIN- oder CE-Kennzeichnung für Bauanwendungen. Wichtig: Die Haftflächen müssen vor der Anwendung trocken, staub- und fettfrei sein. Beachten Sie zudem die vollständige Aushärtezeit.

7. Wann ist professionelle Hilfe notwendig?

Kleinere Reparaturen wie das Nachdichten oder das Reinigen von Abläufen sind für geübte Heimwerker machbar. Professionelle Unterstützung ist jedoch ratsam bei:

  • Wiederkehrenden Wasserflecken unterhalb des Fensters
  • Feuchtigkeit auch bei trockenem Wetter
  • Undichtigkeiten trotz mehrfacher Eigenreparaturen
  • Wassereintritt bei starkem Wind

Diese Anzeichen können auf Konstruktionsfehler, verdeckte Risse oder eine fehlerhafte Fensterinstallation hindeuten. Spezialisten arbeiten mit Wärmebildkameras und Ortungstechnik zur genauen Diagnostik.

8. Was kostet die Behebung einer Fensterundichtigkeit?

Die Kosten richten sich nach Art und Umfang des Schadens:

MaßnahmeGeschätzte Kosten (€)Beschreibung
Erneuerung Silikonabdichtung10–50Materialkosten bei Eigenleistung
Reinigung der Abläufe0–20Selbst durchführbar, Service möglich
Komplettabdichtung außen150–300Einschließlich Fassade und Fensterbank
Leckortung per Thermografie80–150Exakte Ursachenanalyse durch Fachfirma

Frühzeitige Erkennung spart oft ein Vielfaches an späteren Sanierungskosten.

9. Wie lässt sich das Problem dauerhaft vermeiden?

  • Saisonale Inspektion: Vor Herbst und Frühling Fenster kontrollieren
  • Silikon prüfen: Jährlich auf Risse und Verfärbungen inspizieren
  • Abläufe reinigen: 2–4 Mal im Jahr von Schmutz befreien
  • Fenster vollständig schließen: Nicht ganz geschlossene Fenster begünstigen Lecks
  • Fassade beobachten: Risse in der Wand um das Fenster herum frühzeitig sanieren

10. Nicht immer ist es eine Undichtigkeit – mögliche Verwechslungen

Nicht jeder Wasseraustritt ist tatsächlich eine Undichtigkeit:

  • Kondensation: Luftfeuchtigkeit schlägt sich an kalten Fenstern nieder
  • Zugluft: Geräusche oder kühle Luft werden oft fälschlich als Wassereintritt gewertet
  • Luftfeuchte allgemein: Hohe Raumluftfeuchte kann ähnliche Spuren hinterlassen

Eine präzise Unterscheidung ist essenziell, um unnötige Maßnahmen zu vermeiden.

11. Checkliste: Was tun bei einem undichten Fenster?

  • Sichtprüfung bei Regen durchführen
  • Abläufe auf Verstopfung kontrollieren
  • Dichtstoff auf Risse prüfen
  • Wandbereich um das Fenster begutachten
  • Selbsthilfe vs. Fachbetrieb abwägen
  • Bei Bedarf professionelle Diagnose einholen

Regelmäßige Wartung schützt vor Wasserschäden. Bei ersten Anzeichen zählt jede Stunde – schnelle Reaktion ist der beste Schutz für Ihr Zuhause.