Ein Brandgeruch aus der Steckdosenleiste ist ein Warnsignal, das niemals ignoriert werden darf. Viele Wohnungsbrände entstehen durch kleine elektrische Fehler, die sich frühzeitig durch Geruch bemerkbar machen. Dieser Leitfaden erklärt, wie Sie im Ernstfall richtig handeln, häufige Ursachen erkennen und sich langfristig vor Gefahren schützen können.
Was tun, wenn es verbrannt riecht?
Wenn Sie einen Brandgeruch aus einer Steckdosenleiste wahrnehmen, gehen Sie sofort wie folgt vor:
- Alle angeschlossenen Geräte ausschalten, um den Stromfluss zu unterbrechen.
- Die Steckdosenleiste aus der Wandsteckdose ziehen, nicht nur die angeschlossenen Geräte entfernen.
- Nur mit trockenen Händen anfassen, um Stromschläge zu vermeiden.
- Fenster öffnen und lüften, falls der Geruch stark ist oder Rauch sichtbar wird.
Ein Beispiel: Herr Müller aus Köln bemerkte an einem Wintermorgen einen merkwürdigen Geruch, während ein Heizlüfter und Wasserkocher gleichzeitig liefen. Durch sofortiges Abschalten konnte er schlimmere Schäden verhindern. Schnelles Handeln ist entscheidend.
Häufige Ursachen für Brandgeruch bei Steckdosenleisten
Die fünf häufigsten Gründe für verbrannten Geruch aus einer Steckdosenleiste sind:
- Überlastung durch zu viele Hochleistungsgeräte
- Lockerer Sitz der Stecker oder defekte Kontakte
- Veraltete oder beschädigte Steckdosenleisten
- Feuchtigkeit, z. B. in Küche oder Bad
- Billigprodukte ohne Sicherheitszertifikate
Oft treten diese Faktoren kombiniert auf, z. B. bei einer alten Leiste, die hinter einem Schrank ohne ausreichende Belüftung liegt.
Reicht es, nur den Schalter der Leiste auszuschalten?
Nein. Der Geruch deutet auf überhitzte Komponenten im Inneren hin. Auch wenn der Schalter aus ist, kann Strom weiterfließen. Ziehen Sie die Leiste immer vollständig aus der Steckdose. Verzögerung oder Unsicherheit in dieser Phase können zu gefährlichen Bränden führen.
Kein Rauch, aber Geruch – ist das gefährlich?
Ja. Ein Schmorgeruch allein ist ein klares Warnsignal. Kunststoffteile oder Kabelisolierungen können bereits schmelzen. Wird dies ignoriert, kann es innerhalb kurzer Zeit zu Rauchentwicklung oder offenem Feuer kommen.
Gerüche unterscheiden: Was ist wirklich ein Warnsignal?
Nicht jeder ungewöhnliche Geruch stammt von einer Brandgefahr. Typische Unterschiede:
- Kunststoffbrand: stechend, chemisch, beißend
- Staubbrand: tritt beim ersten Einschalten alter Geräte auf, vergeht meist nach kurzer Zeit
- Kochgeruch: ölig, aber deutlich von elektrischem Geruch zu unterscheiden
Ein echter Brandgeruch reizt oft die Atemwege und brennt in der Nase.
Sicherheitscheck: So prüfen Sie Ihre Steckdosenleiste
Folgende Punkte sollten Sie regelmäßig kontrollieren:
- Äußere Schäden: Verfärbungen, Schmorspuren, Risse
- Hitzeentwicklung: Fühlt sich die Leiste im Betrieb heiß an?
- Kabelzustand: spröde oder steife Leitungen vermeiden
- Sicherheitskennzeichnung: z. B. TÜV, VDE, GS-Siegel
Führen Sie den Check besonders beim Wechsel von Sommer auf Winter durch oder nach Umräumarbeiten.
Wann ist ein Austausch dringend erforderlich?
Weist Ihre Steckdosenleiste eines der oben genannten Probleme auf, sollten Sie sie austauschen. Achten Sie dabei auf folgende Merkmale:
- Sicherheitszertifikate wie VDE oder GS
- Integrierte Überlast- und Überspannungsschutzfunktionen
- Ausreichend langes Kabel für freie Luftzirkulation
- Spritzwasserschutz für Küche oder Bad
Hochwertige Modelle kosten ab ca. 15 €, bieten aber deutlich mehr Sicherheit.
Saisonabhängige Gefahren: Darauf müssen Sie achten
Im Sommer und Winter steigt die Belastung von Steckdosenleisten deutlich:
- Winter: Heizlüfter, Wärmedecken, Luftbefeuchter
- Sommer: Ventilatoren, Klimageräte, Entfeuchter
Diese Geräte haben oft hohe Wattzahlen. Vermeiden Sie daher den gleichzeitigen Anschluss mehrerer solcher Geräte an einer Leiste. Verwenden Sie stattdessen eine eigene Wandsteckdose.
Vermeidbare Fehler mit großer Wirkung
- Verwendung von Billigleisten ohne Prüfzeichen
- Mehrfachadapter in Kette („Steckerleiste an Steckerleiste“)
- Leisten hinter Vorhängen oder Möbeln platzieren
- Zu viele Geräte an einem 3-fach-Stecker anschließen
Diese scheinbar kleinen Fehler gehören zu den häufigsten Ursachen für Wohnungsbrände.
5 einfache Gewohnheiten zur Vorbeugung
- Steckdosenleisten spätestens alle 1–2 Jahre ersetzen
- Heizgeräte nie über eine Leiste, sondern direkt anschließen
- Staub regelmäßig entfernen, insbesondere in Mehrfachsteckern
- Unbenutzte Geräte ausstecken, um Standby-Belastung zu reduzieren
- Temperaturentwicklung regelmäßig mit der Hand prüfen
Mit diesen Maßnahmen können Sie die meisten Brandrisiken deutlich reduzieren.
Fazit: Brandgeruch ist immer ein Alarmzeichen
Ein Brandgeruch ist keine Kleinigkeit. Es ist ein deutliches Zeichen dafür, dass im Inneren der Leiste bereits Schäden auftreten. Ignorieren Sie diesen Hinweis nicht. Ziehen Sie den Stecker, prüfen Sie das Gerät und tauschen Sie es gegebenenfalls aus. Steckdosenleisten sind praktische Helfer, müssen aber sachgemäß verwendet und regelmäßig kontrolliert werden.
Wer wachsam bleibt und kleine Anzeichen ernst nimmt, schützt sein Zuhause effektiv vor Elektrobränden.