Was bedeutet ein aufgeblähter Akku? Sofortiges Handeln ist gefragt
Wenn Ihr tragbarer Ventilator, Bluetooth-Kopfhörer oder Ihre kabellose Maus plötzlich uneben steht oder das Gehäuse sich verformt hat, könnte der eingebaute Lithium-Ionen-Akku aufgebläht sein. Viele Verbraucher nehmen dies auf die leichte Schulter, doch ein aufgeblähter Akku ist ein ernstzunehmendes Warnsignal. Das Risiko für Feuer oder Explosion ist hoch – daher ist schnelles, korrektes Handeln unerlässlich.
Warum bläht sich ein Akku auf? Die Ursache liegt im Inneren
Ein Akku bläht sich auf, wenn es durch chemische Prozesse im Inneren zur Bildung von Gasen kommt. Die häufigsten Ursachen sind Überladung, Tiefentladung, hohe Umgebungstemperaturen oder das natürliche Altern des Akkus. Besonders gefährdet sind Geräte mit Billigkomponenten ohne Schutzschaltung – etwa No-Name-Powerbanks oder Ladegeräte unter 10 Euro. Ohne Schutzmechanismen kann es schnell zu einer gefährlichen Gasbildung kommen.
Was tun, wenn der Akku bereits aufgebläht ist? Das sind die Sofortmaßnahmen
- Schalten Sie das Gerät sofort aus und trennen Sie es vom Stromnetz.
- Vermeiden Sie jede weitere Nutzung und lagern Sie es an einem kühlen, gut belüfteten Ort.
- Lagern Sie es niemals in geschlossenen Behältern, unter Kissen oder in Schubladen.
- Niemals drücken, öffnen oder durchstechen – Explosionsgefahr!
Ein aufgeblähter Akku enthält entzündliche Gase unter Druck. Schon geringe mechanische Einwirkungen können zur Entzündung führen. Sicherheit hat hier oberste Priorität.
Wie wird ein defekter Akku richtig entsorgt? Nutzen Sie die offiziellen Sammelstellen
In Deutschland gelten aufgeblähte Akkus als Sondermüll und dürfen keinesfalls im Hausmüll oder im Gelben Sack landen. Nutzen Sie offizielle Recyclingstellen wie Wertstoffhöfe, Baumärkte (z. B. Obi, Bauhaus) oder Elektrofachgeschäfte, die Rücknahmesysteme wie GRS Batterien anbieten. Viele Hersteller bieten zudem eine kostenlose Rückgabe in ihren Servicezentren an.
Ist ein Austausch möglich? Es kommt auf das Gerät an
Bei Geräten mit wechselbaren Akkus kann der Austausch einfach sein. Schwieriger wird es bei fest verbauten Akkus, z. B. in Tablets oder drahtlosen Kopfhörern. Die Reparaturkosten liegen je nach Modell in Deutschland bei 30 bis 80 Euro. Manche Hersteller wie Apple tauschen nur das gesamte Gerät. Es lohnt sich, die Garantie- oder Kulanzregelung zu prüfen.
Woran erkennt man erste Warnzeichen? Diese Symptome sind typisch
- Übermäßige Hitzeentwicklung beim Laden oder Gebrauch
- Plötzliche Abschaltungen oder extrem schneller Akkuverbrauch
- Gehäuseverformung oder Wölbung auf der Rückseite
Wenn solche Anzeichen auftreten, ist der Akku meist bereits geschädigt. Verwenden Sie ausschließlich Original-Ladezubehör und überprüfen Sie das Gerät regelmäßig auf Auffälligkeiten.
Häufige Fehler: Gerät weiterbenutzen oder Akku festklemmen
Ein häufiger Irrtum ist, dass das Gerät weiterverwendet oder der Akku mit Klebeband fixiert wird. Das erhöht den Druck im Inneren und steigert das Risiko einer Explosion. Auch wenn das Gerät scheinbar noch funktioniert, ist die Gefahr real. Mechanische Manipulationen sind strikt zu vermeiden.
Wenn noch nichts passiert ist – kann man das Problem ignorieren?
Viele denken: „Solange nichts passiert ist, ist es nicht so schlimm.“ Doch das ist ein gefährlicher Trugschluss. Selbst bei äußerlich funktionierenden Geräten läuft die chemische Reaktion im Inneren weiter. Laut Bundesnetzagentur sind viele Wohnungsbrände auf unbeachtete Akkuschäden zurückzuführen. Es gilt: Frühzeitiges Handeln verhindert größere Schäden.
Vorsicht je nach Jahreszeit: Sommerhitze ist besonders gefährlich
In Autos, die in der Sonne stehen, können Temperaturen von über 70 °C erreicht werden – weit über dem, was Akkus aushalten. Lassen Sie daher niemals Geräte wie Bluetooth-Lautsprecher, Ventilatoren oder Powerbanks im Auto zurück. Im Winter wiederum sinkt die Ladeeffizienz und kann zu übermäßiger Nachladung führen, was ebenfalls gefährlich ist.
So beugen Sie vor: Tipps für den sicheren Umgang mit Akkus
- Verwenden Sie nur zertifizierte Original-Ladegeräte
- Lagern Sie Akkus kühl und trocken, fern von direkter Sonneneinstrahlung
- Lagern Sie ungenutzte Geräte bei 70–80 % Ladezustand
- Vermeiden Sie Nutzung während des Ladevorgangs
Die richtige Handhabung verlängert die Lebensdauer Ihrer Geräte deutlich. Besonders bei Geräten mit fest verbautem Akku lohnt sich der sorgsame Umgang doppelt.
Fazit: Ein aufgeblähter Akku ist ein Notfall, kein Schönheitsfehler
Ein aufgeblähter Akku stellt eine ernsthafte Gefahrenquelle dar – für Ihre Gesundheit, Ihr Zuhause und Ihre Umgebung. Handeln Sie sofort: Gerät abschalten, nicht weiterbenutzen, sicher lagern und korrekt entsorgen. Die Vorstellung „wird schon nichts passieren“ hat schon viele Haushalte teuer zu stehen gekostet. Sicherheit geht immer vor.
※ Dieser Beitrag dient der allgemeinen Information. Im Zweifelsfall folgen Sie bitte den Empfehlungen Ihrer örtlichen Entsorgungsbehörde oder wenden sich an einen Fachbetrieb.