7 Dinge, die Sie überprüfen sollten, wenn es unter der Spüle tropft – und was passiert, wenn Sie nichts tun

Ein Tropfgeräusch unter der Küchenspüle wirkt im ersten Moment harmlos. Doch oft handelt es sich um ein Frühwarnsignal für ein ernstzunehmendes Leck, das Möbel, Bodenbeläge oder sogar die Wohnung unter Ihnen beschädigen kann. In diesem Leitfaden finden Sie 7 sofort überprüfbare Punkte in weniger als einer Minute, ergänzt um Ursachenanalyse, Lösungsmöglichkeiten, Reparaturkosten und Präventionstipps.

Warum klingt es, als würde Wasser unter der Spüle tropfen?

Wassergeräusche unter der Spüle können viele Ursachen haben – undichte Rohre, Kondensation, Druckstöße oder gelockerte Verbindungen. Häufig werden sie anfangs ignoriert, dabei stecken oft folgende Probleme dahinter:

  • Spalt im Abflussschlauch: Gebogene oder abgenutzte Schläuche neigen zu Undichtigkeiten
  • Lockere Rohrverbindungen: Die Verbindung zwischen Spülbecken und Abfluss lockert sich über die Zeit
  • Verschlissene Gummidichtungen: Müssen alle 3–5 Jahre ausgetauscht werden
  • Rückstau im Abfluss: Verstopfungen führen zu Rücklauf und Geräuschen
  • Verborgene Wasserhahn-Lecks: Langsame Tropfen sind nicht sichtbar, aber hörbar

Schon ein einzelner dieser Punkte kann Tropfgeräusche verursachen – ernst nehmen ist Pflicht.

1-Minuten-Check: Diese 7 Stellen sollten Sie zuerst kontrollieren

  1. Verbindung unter dem Spülbecken
    • Mit der Hand prüfen, ob Feuchtigkeit oder Bewegung spürbar ist
    • Schrauben bei Bedarf nachziehen
  2. Risse oder Knicke im Abflussschlauch
    • Mit der Hand entlangfahren und auf feuchte Stellen achten
  3. Bodenplatte und Ecken des Unterschranks
    • Aufgequollenes Holz oder Verfärbungen deuten auf Leck hin
  4. Geruch im Bereich des Abflusses
    • Fauliger Geruch kann auf Rückstau oder Verunreinigungen hinweisen
  5. Warm-/Kaltwasseranschlüsse
    • Verbindungsstellen auf Kondenswasser oder Tropfen prüfen
  6. Fliesenfugen unter der Spüle
    • Auf Wasserflecken oder Risse im Silikon achten
  7. Dauerhafte Wasserflecken im Schrankinneren
    • Wenn Putzen nicht hilft, liegt ein Leck nahe

Sollte nichts auffallen, helfen die folgenden Abschnitte zur tieferen Diagnose.

Welche Arten von Lecks gibt es – und wie erkennt man sie?

Art des ProblemsGeräuschmusterOrt der FeuchtigkeitTritt regelmäßig auf?
Lockere VerbindungGleichmäßiges „Tropfen“Nahe der Rohrverbindung
Rückstau im AbflussUnregelmäßiges „Gluckern“Im Abfluss selbst
KondensationKaum hörbarFeuchte Rohraußenwand
Undichtes SilikonDauerhafte FeuchtigkeitAm Rand des Spülbeckens
Korrosion innenLeises RinnenAllgemeine Feuchtigkeit im Schrank

Beobachten Sie Zeitpunkt, Geräuschintensität und Ort – eine kurze Notiz hilft bei der Ursachenanalyse.

Was passiert, wenn ich das Tropfen ignoriere?

Viele ignorieren kleine Geräusche zu lange. Dabei kann selbst ein kleines Leck zu folgenden Schäden führen:

  • Aufgequollenes Holz: MDF quillt bei Feuchtigkeit rasch auf
  • Schimmelbildung: Nach 72 Stunden Dauerfeuchtigkeit möglich
  • Geruchsbelästigung: Feuchte Zonen entwickeln schnell Muff
  • Bodenschäden: Laminat oder Vinyl kann sich ablösen
  • Probleme mit Nachbarn: In Mietwohnungen sind Untergeschosse gefährdet

Deshalb gilt: Innerhalb von 24 Stunden reagieren und Folgekosten vermeiden.

Häufige Fehler bei der Kontrolle

Oft führen falsche Annahmen zu übersehenen Problemen:

  • Nur eine Seite der Spüle wird geprüft
  • Außenschläuche oder hintere Bereiche bleiben unbeachtet
  • Geräusche ohne sichtbares Wasser werden ignoriert
  • Elektrische Geräte in der Nähe werden nicht berücksichtigt

Verwenden Sie eine Checkliste, um strukturiert vorzugehen.

Erste Hilfe bei einem Leck: So gehen Sie vor

  1. Leckstelle fotografieren
    • Fotos helfen dem Installateur bei der Einschätzung
  2. Wasserzufuhr absperren
    • Warm- und Kaltwasser separat unter der Spüle abstellen
  3. Feuchtigkeit entfernen und belüften
    • Mit Tüchern, Föhn oder Luftentfeuchtern arbeiten

Bleiben Geräusche oder Feuchtigkeit bestehen, ist ein Fachbetrieb zu empfehlen. Kleinreparaturen kosten ca. 20–50 €, größere Rohrarbeiten 150–300 €.

Saisonal bedingte Risiken für Lecks

  • Winter: Rohre können gefrieren und platzen
  • Sommer: Kondenswasserbildung durch Luftfeuchtigkeit
  • Regenzeiten: Silikonrisse durch anhaltende Feuchtigkeit

Nicht immer ist Technik schuld – oft ist es das Klima.

So beugen Sie einem Leck wirksam vor

  • Abflusssiebe monatlich reinigen zur Druckvermeidung
  • Silikonfugen einmal jährlich erneuern
  • Lüftungsschlitze im Unterschrank schaffen oder Türen offen lassen
  • Rohrverbindungen regelmäßig mit WD-40 oder Dichtmitteln pflegen

Wer früh erkennt, spart Geld und Ärger. Prävention lohnt sich.

Kurz zusammengefasst: Das sollten Sie jetzt tun

  • Jedes Tropfgeräusch ernst nehmen und prüfen
  • Reihenfolge beachten: Abfluss, Rohre, Schrankboden, Silikonfugen
  • Verzögerung führt zu Schimmel, Geruch und teuren Schäden
  • Fotos machen, Wasser abdrehen, Einschätzung vornehmen

Wann sollte ein Profi gerufen werden?

  • Tropfgeräusche ohne sichtbare Feuchtigkeit
  • Wasser fließt deutlich langsamer ab
  • Starker Kanalgeruch aus dem Spülbereich

Hier helfen Spezialgeräte wie Thermoscanner oder Leckdetektoren am besten.