Egal wie gründlich man das Bad reinigt – Schimmel in den Fliesenfugen kehrt immer wieder zurück. Doch was viele unterschätzen: Fugen-Schimmel ist nicht nur ein ästhetisches Problem. Er kann die Gesundheit gefährden, Renovierungskosten in die Höhe treiben und langfristig sogar die Gebäudestruktur beschädigen. Wer ihn ignoriert, riskiert später hohe Folgekosten. In diesem Beitrag erklären wir die Ursachen, zeigen eine schnelle DIY-Lösung zur Entfernung und geben Tipps zur langfristigen Vorbeugung.
Warum bildet sich Schimmel gerade in Fugen?
Fugenmaterial (Mörtel) ist porös und saugt Feuchtigkeit leicht auf. Dazu kommt, dass Fugen schwer zu trocknen sind – ein ideales Umfeld für Schimmelbildung:
- Ständige Feuchtigkeit: Nach dem Duschen bleibt Wasser in den Fugen zurück, wenn nicht ausreichend gelüftet wird.
- Seifenreste: Diese dienen Pilzsporen als Nährboden, wenn sie nicht gründlich entfernt werden.
- Fehlende Luftzirkulation: Fensterlose Bäder oder defekte Lüftungen fördern Schimmelwachstum.
- Übertragung durch Reinigungsutensilien: Ein und derselbe Schwamm für verschiedene Bereiche kann Sporen verbreiten.
Wenn sich Feuchtigkeit, Nährstoffe und stehende Luft vereinen, entsteht ein perfekter Lebensraum für Schimmel.
Was passiert, wenn man Fugen-Schimmel ignoriert?
Wer Fugen-Schimmel nur als optisches Problem sieht, irrt. Hier die drei häufigsten Konsequenzen:
- Gesundheitsgefahr: Schimmelsporen begünstigen Atemwegserkrankungen, Allergien und Asthma.
- Bauliche Schäden: Durchdringender Schimmel kann Dichtungen und Abdichtungen angreifen – und so Wasserschäden verursachen.
- Teure Reinigungsmaßnahmen: Wird Schimmel nicht rechtzeitig entfernt, helfen nur noch Fachbetriebe oder eine komplette Fugensanierung.
Was klein beginnt, kann zu einer gesundheitlichen und finanziellen Belastung werden.
In 3 Schritten Schimmel effektiv selbst entfernen
Einfach, schnell und effektiv: So beseitigen Sie Fugen-Schimmel in drei Schritten – mit Hausmitteln oder Spezialreinigern.
- Das richtige Mittel wählen
- Fertigprodukte: Gelartige Schimmelentferner speziell für Fugen (z. B. Mellerud, AGO Quart).
- Hausmittel: Natron + 3%ige Wasserstoffperoxid-Lösung oder Essig.
- Auftragen und Einwirkzeit beachten
- Gelprodukt: Dick auftragen, 2–4 Stunden einwirken lassen.
- Hausmittel: Paste auftragen und mindestens 30 Minuten warten.
- Schrubben und abspülen
- Mit einer alten Zahnbürste oder Fugenbürste reinigen.
- Gründlich mit Wasser nachspülen. Falls nötig, wiederholen.
Anschließend gut trocknen lassen und für ausreichend Lüftung sorgen.
Ist Chlorbleiche sinnvoll? Was Sie wissen sollten
Chlorhaltige Reinigungsmittel (z. B. Domestos) wirken schnell, haben aber auch Nachteile:
- Starker Geruch: Kann Kopfschmerzen oder Atembeschwerden verursachen.
- Materialschäden: Silikonfugen und Fliesenversiegelungen können angegriffen werden.
- Verfärbungen: Farbige Fugen bleichen aus.
Deshalb nur gezielt bei hartnäckigem Schimmel einsetzen – und immer gut lüften.
So beugen Sie Schimmel in Fugen wirksam vor
Entfernung allein reicht nicht. Wer langfristig Ruhe will, sollte folgende Maßnahmen regelmäßig anwenden:
- Nach dem Duschen lüften: Fenster öffnen oder Lüfter mind. 15 Minuten laufen lassen.
- Wasserreste entfernen: Mit einem Abzieher Boden und Wände trocknen.
- Fugenschutz erneuern: Alle 3–6 Monate Imprägnierung oder Versiegelung auftragen.
- Wöchentliche Desinfektion: Mit 70%igem Alkohol oder Essig einsprühen und abwischen.
Diese Gewohnheiten minimieren das Schimmelrisiko deutlich.
Wann tritt Schimmel besonders häufig auf?
Je nach Jahreszeit variiert das Risiko – folgende Tabelle zeigt die Hauptprobleme:
Jahreszeit | Bedingung | Empfehlung |
---|---|---|
Sommer | Warm und feucht | Sofort nach dem Duschen lüften |
Regenzeit | Hohe Luftfeuchtigkeit | Täglich lüften oder Entfeuchter nutzen |
Winter | Kondenswasserbildung | Regelmäßiges Stoßlüften notwendig |
In Deutschland ist besonders im Sommer sowie in der Heizperiode erhöhte Aufmerksamkeit gefragt.
Was kostet professionelle Schimmelbeseitigung?
Nicht immer reicht die Eigenleistung. Bei starkem Befall helfen nur noch Profis:
- Fugensanierung: ca. 20–40 €/m²
- Badreinigung durch Dienstleister: 80–150 € pro Badezimmer
Langfristig kann eine einmalige professionelle Maßnahme günstiger sein als häufige Nachbesserungen.
Fugen- oder Silikon-Schimmel? Der Unterschied zählt
Vor der Reinigung muss klar sein, wo sich der Schimmel befindet – denn das Material entscheidet über die Methode:
- Fugen-Schimmel: In harten Zementfugen – mit Gel und Bürste entfernbar
- Silikon-Schimmel: Auf weichen Dichtstoffen – meist nur durch Erneuerung zu entfernen
Ein falscher Ansatz kann das Problem verschlimmern.
3 typische Fehler bei der Schimmelentfernung
- Vorher Wasser aufsprühen: Mittel wirken nur auf trockener Oberfläche optimal.
- Nicht vollständig trocknen lassen: Feuchtigkeit begünstigt sofort neues Wachstum.
- Bürste auf Silikon verwenden: Silikon kann beschädigt werden – Schwamm benutzen.
Wer diese Fehler vermeidet, spart Zeit und Aufwand.
Fazit: Checkliste für ein schimmelfreies Bad
- Schimmel sofort beseitigen – gesundheitliche und finanzielle Schäden vermeiden
- Hausmittel oder Gelreiniger sind meist ausreichend
- Nach der Reinigung gut trocknen und regelmäßig lüften
- Versiegelung, Abzieher und wöchentliche Desinfektion als Schutzmaßnahmen
- Bei starkem Befall Fachfirma hinzuziehen
Nehmen Sie sich heute 5 Minuten Zeit, um Ihre Fugen zu prüfen – Ihre Gesundheit und Ihr Geldbeutel werden es Ihnen danken.